01. Am Bach: Der Fluss des Lebens

AnBlick
Ich stehe hier und nehme vieles um mich herum wahr.

EinBlick
Ich nehme mir Zeit, hier an dieser Stelle zur Ruhe zu kommen.

Zur Ruhe kommen - warum?
Antwort gibt diese Geschichte:
Ein Bauer hatte ein kleines Reisfeld oberhalb einer Schlucht. Täglich stieg er mehrmals in die Schlucht hinab, um Wasser für sein Feld hinaufzutragen.
Als die Europäer ins Land kamen und den Bauern seine mühsame Arbeit verrichten sahen, boten sie ihm an, eine Pumpe zu bauen, die ihm die ganze Last des Wassertragens ersparen würde. Der Bauer lehnte höflich ab:
„Könnte ich nicht mehr Wasser tragen, so fehlte mir die Zeit - zum Nachdenken“
Ich nehme mir ganz bewusst Zeit zur Ruhe und zum Genießen mit Blick auf den Bach, das Wasser, seine Bewohner und Bachränder und denke an den weiteren Verlauf des Baches.

BlickWechsel
Wann und/oder wo komme ich in unserem Alltag zur Ruhe?
Wann nehme ich mir Zeit zum Nachdenken?
Dabei muss ich nicht auf dem Sofa sitzen: ich kann einfach mal Fernseher, Radio und Smartphone ausschalten und weglegen, und bei scheinbar einfachen Arbeiten wie Salat putzen und waschen, Staubsaugen, Rasen mähen, Bügeln, Wäsche aufhängen, Straße/Hof kehren …, den Gedanken freien Lauf lassen …

WeitBlick
Wenn wir dem Bachlauf folgen, werden wir merken, dass es Hindernisse, Windungen, Kanäle, Wehre gibt. Der Bach wird größer, breiter, an manchen Stellen reißend, dann wieder langsam fließend. Es wird stehende Gewässerecken geben. Der Fluss wird wachsen bis er zusammen mit anderen Bächen und Flüssen ins große Meer mündet.
Manchmal sind die Hindernisse auch Treibholz und Steine, die das Wasser am Vorankommen hindern.

NotenWechsel
Ein Bach beginnt ganz klein. Was alles auch noch klein beginnt, hören wir im Lied „Alles muss klein beginnen“

HimmelBlick
Guter Gott, zu dir komme ich, du Fluss des Lebens. Egal, wo mich der Fluss des Lebens hinbringt, du bist mit mir.
Du bist das lebendige Wasser. Du schenkst mir neue Kraft, wenn ich mich mit meinen Augen, mit meinen Ohren, mit meinem Herzen und mit meinem ganzen Körper auf dich einlasse. Du willst mich erfrischen mit deiner Klarheit und mich teilhaben lassen an den Strömen des Lebens.

WegBlick
Einladung auf den weiteren Weg bis zur nächsten Station nachzudenken: Der Fluss nimmt auf seine Reise manches mit (Blätter, Sand, Müll, …), manches lagert er auch wieder ab, manches verwandelt er.
Was nehme ich mit auf meiner Lebensreise?
Was lasse ich zurück?
Was will ich ändern?
Was muss sich wandeln in mir?

GedankenWechsel
Wer aufbricht, kommt in Bewegung.
Aufbrechen aus allem, was Gewohnheit ist: aus dem vertrauten Alltag mit allen Herausforderungen, Verpflichtungen, Plänen, Tagesabläufen und allem, was wichtig erscheint sowie allen Annehmlichkeiten.

Sich auf den Weg machen und vieles hinter sich lassen. Jenseits dessen, was ich bereits kenne und gewohnt bin, kann mein Blick auf das wirklich Wichtige und Wertvolle wechseln und klar werden. Was ist wesentlich und gelungen in meinem Leben?

Dafür will ich mir die Zeit nehmen, um den Wert der Zeit für mich, für andere, für Gott und für die Schöpfung zu entdecken.

02. Kindergarten: Start ins Leben oder immer wieder anfangen

EinBlick
Ich stehe hier an der Kindertagesstätte „Bachinsel“.
Die Kinder aus den Gemeinden Gädheim, Ottendorf und Greßhausen erfahren hier mit viel Liebe und Fürsorge eine Begleitung und Unterstützung ins Leben hinein.

In den Kindergarten gehen heißt: Aufbrechen und Ausbrechen aus dem Schutz der Familie in eine neue Umgebung, neue Menschen kennenlernen. Es ist der Weg in die Anfänge von Eigen- und Selbständigkeit. Der Blick geht über die Familie hinaus, erste Freundschaften entstehen.
Es darf vieles ausprobiert werden. Miteinander spielen steht im Mittelpunkt und sich selbst dabei entdecken.
Das Kind muss sich auf Neues einlassen: andere Kinder, Erzieher*innen. Von Kindern können wir viel lernen: sie sind unvoreingenommen, sie sehen keine andere Hautfarben, keine andere Religionen. Unbekümmert spielen sie miteinander.

DurchBlick
Wo breche ich auf, werde kreativ? Wage etwas Neues?
Kann ich überhaupt noch Neues entdecken oder bin ich gefangen in meinen gewohnten/festgefahrenen Strukturen?

Kann ich Neues ausprobieren oder brauche ich in allem Sicherheit?
Von Kindern lernen: Sie genießen mit allen Sinnen und entdecken in den kleinsten Dingen große Abenteuer.
Sie vertrauen dem Leben und den Menschen.

AktionsWechsel
Kinderspiele, Fingerspiele „Das ist der Daumen, der schüttelt die Pflaumen ...“, „Ein Stock, ein Hut, ein Regenschirm“

 

WeitBlick
Wenn ich vor einem neuen Anfang stehe, was ist mir da wichtig? Ich kann ganz verschieden an den Anfang heran gehen. Mutig, risikobereit, couragiert oder auch zaghaft, ängstlich…

Spannend bleibt es allemal: ich bin gespannt, was da kommt. Ich bin gespannt auf die Menschen, auf …
Ich bin gespannt, was es an Neuem zu entdecken und zu beobachten gibt.

Wenn ich unsicher werde, ist es gut, jemanden an der Seite zu haben, an dem ich mich festhalten und orientieren kann.
Ich bin eigentlich lebenslang Anfänger. Ich fange immer wieder Dinge an, die für mich neu sind, auch wenn mancher gerne mit seiner Lebenserfahrung prahlt: „Für mich gibt’s nichts Neues unter der Sonne.“
Ich stehe immer wieder vor neuen Situationen bis hin zu dem Moment, wo ich diese Welt verlassen muss und selbst dann kommt etwas völlig Neues auf mich zu.
Im Vertrauen auf Gottes Zusage gehe ich alle Anfänge an.

HimmelBlick
„Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.“ (Hermann Hesse)
Ich kann also mit ganzem Mut neu anfangen. Dieser Zuspruch gilt mir, ganz egal, wo ich gerade bin und wo das Neue mir begegnet.

NotenWechsel
Vom „Ausgang und Eingang“ singt der gleichnamige Kanon, der dieses Thema noch vertieft.

03. Am Fuße der Treppen: Stufen des Lebens

AnBlick
Ich stehe hier an den Stufen hoch zum Berg. Ich kann versuchen, sie in Eile zu gehen, als sportliche Übung, oder langsam und nachdenklich. Stufe für Stufe komme ich höher, kann auch mal eine Stufe zurück gehen, mich umdrehen, nach unten schauen, zurück- oder dem Ziel entgegen schauen. Diese Stufen erinnern mich an die Stufen meines Lebens.

EinBlick
Stufen des Lebens: Geburt, Kleinkind, Kindergarten, Schule, Schulwechsel, Ausbildung/Studium, Berufsleben - Karriere -, Familie, Rente, Tod.
Welche Wünsche hatte/habe ich in meinem Leben? Haben sie sich erfüllt? Warum habe ich manche Wünsche aus den Augen verloren? Habe ich überhaupt noch Wünsche?
Stufen des Lebens: manche Stufen sind hoch und schwer zu überbrücken, andere sind schmal und kaum spürbar, manche brauchen viel Zeit, andere wenig. Wohin mich jede einzelne Stufe des Lebens bringt, weiß ich nicht, aber alle Stufen führen dem Himmel entgegen.

HimmelBlick
Jakobsleiter: 1.MOSE 28,10-22
Jakobs Traum von der »Himmelsleiter«
10 Jakob machte sich auf den Weg von Beerscheba nach Haran. 
11 Er kam an einen Platz und übernachtete dort, weil die Sonne gerade untergegangen war. Hinter seinen Kopf legte er einen der großen Steine, die dort umherlagen.
Während er schlief, 
12 sah er im Traum eine breite Treppe, die von der Erde bis zum Himmel reichte. Engel stiegen auf ihr zum Himmel hinauf, andere kamen zur Erde herunter.

 

13 Der HERR selbst stand ganz dicht bei Jakob und sagte zu ihm: »Ich bin der HERR, der Gott deiner Vorfahren Abraham und Isaak. Das Land, auf dem du liegst, will ich dir und deinen Nachkommen geben. 
14 Sie werden so unzählbar sein wie der Staub auf der Erde und sich nach allen Seiten ausbreiten, nach West und Ost, nach Nord und Süd. Am Verhalten zu dir und deinen Nachkommen wird sich für alle Menschen Glück und Segen entscheiden.
15 Ich werde dir beistehen. Ich beschütze dich, wo du auch hingehst, und bringe dich wieder in dieses Land zurück. Ich lasse dich nicht im Stich und tue alles, was ich dir versprochen habe.«
16 Jakob erwachte aus dem Schlaf und rief: »Wahrhaftig, der HERR ist an diesem Ort, und ich wusste es nicht!« 
17  Er war ganz erschrocken und sagte: »Man muss sich dieser Stätte in Ehrfurcht nähern. Hier ist wirklich das Haus Gottes, das Tor des Himmels!«

NotenWechsel
Mit dem Lied „Vertraut den neuen Wegen“ kann ich diesen Weg gehen und die Gedanken daraus mit in die alltäglichen Wege nehmen (www.blickwechsel-hassberge.de)

WegBlick
Ich gehe bewusst die Treppe nach oben - Stufe für Stufe. Was beschäftigt mich zur Zeit in meinem Leben?

04. Die Grotte: Das Heilige im Leben entdecken

AnBlick
Die Mariengrotte - erbaut von Menschen für Menschen und für Gott. Es ist für manche ein heiliger Ort. Die Grotte zeigt, es gab Menschen, die dem Heiligen mitten im Leben einen Platz geben wollten.

BlickWechsel
Dieser Ort ist hier einmalig, aber heilige Orte gibt es weit mehr. Wer aufmerksam durchs Leben geht, spürt das Heilige. Es gibt heilige Schriften, heilige Orte und Bauwerke, heilige Situationen, heilige Räume und heilige Personen.
Heilig ist alles, was mich in Berührung mit Gott bringt oder eine Ahnung von Gott vermittelt.
Heilig ist nichts, was nur an eine Konfession oder Religion gebunden ist, aber es hängt zusammen mit dem Glauben an etwas Größeres als ich es selbst bin, an etwas, das über mich und meine irdische Existenz hinausragt.
Wenn mir etwas heilig ist, dann will ich es auf keinen Fall missen. Heiliges gibt mir Kraft und bestärkt mich - vor allem in schwierigen Lebenssituationen.
Manchmal werden Orte, Situationen oder Augenblicke zu heiligen Orten, an denen ich für das Leben, und den Glauben Kraft tanke. Glauben heißt angeblich „nichts wissen“. In Wirklichkeit heißt es aber mehr wissen: hinter all dem, was wir sehen auch noch etwas wahrzunehmen, das tiefer, höher, weiter und näher führt zu dem, was wirklich wichtig ist. Da ist Gottes Gegenwart mittendrin, nicht nur dabei. Wir dürfen Gott vertrauen und ihm etwas zutrauen, nämlich, dass er bei uns ist an jedem Ort dieser Erde, in allen Begegnungen und Erfahrungen. Er ist der „Ich bin da“. Ich spüre ihn - jetzt und immer.

WeitBlick
Was ist mir heilig und woran mache ich das fest?
Gibt es Momente oder Situationen, von denen ich sage, dass sie mir heilig sind? Wenn ja, was macht diese Momente und Situationen aus?
Gibt es Menschen oder Gruppen, die mir heilig sind?
Gibt es einen Ort, der mir heilig ist? Wo ist dieser? Wann suche ich ihn auf?
Was mir sonst noch zum Begriff „heilig“ einfällt…
NotenWechsel
Ich höre das Lied „Du bist heilig“ an.

GedankenWechsel
„Du bist heilig.“ - damit ist erst einmal Gott gemeint.
„Du bist heilig“ - meint aber auch jeden Menschen. Ich bin das Ebenbild Gottes. Menschen sind Teil der Geschichte Gottes. Wer das glaubt, für den hat das Folgen. Dann ist jeder Mensch wertvoll. Jeder Mensch ist zu schützen.

HimmelBlick
Jeder hat Bilder von bunten Glasfenstern in Erinnerung,
die aus unterschiedlichen Perspektiven leuchten oder dunkel und matt sind.
Wenn Sonne sie durchflutet, leuchten sie hell.
Genauso ist es mit den Heiligen:
Heilige sind Menschen, durch die die Sonne scheint und durch die sichtbar wird, wie Gott das Leben von Menschen erleuchtet - das der Heiligen und auch das der anderen, die sich für dieses Geheimnis öffnen.

Jeder kann dazu eine Geschichte erzählen, in der er oder sie für etwas brennt, und dadurch zum Leuchten gebracht wird oder …

In jedem Leben leuchtet Gottes Liebe hindurch.
Auch bei mir! Gott sei Dank!

05. Funkmast: Verbindung ist alles

AnBlick
Ein Funkmast - nichts Außergewöhnliches.

BlickWechsel
Er steht da und schafft Verbindungen. Man sieht nichts, aber er überbrückt Grenzen und Erdteile. Mit seiner Hilfe entsteht Kontakt.
Wie oft kann man lesen: „Macht euren Vertrag bei uns und ihr bekommt jedes Jahr ein neues Handy“. Vernetzt sein ist das Wichtigste. Das Handy ist manchem sogar heilig. Über Handy und Funkmast sind wir alle Teil eines riesigen Netzwerkes an Nachrichten, Aussagen, Bildern und Meinungen.
Sekundenschnell spreche ich mit meinem besten Freund, sage eine Einladung ab, versende ein Bild von einem Sonnenuntergang. Verbindung ist möglich und überall.
Das Meer sozialer Netzwerke wird immer weiter.

EinBlick
Wie halte ich Verbindung und zu wem?
Welches Netz hilft mir in meinen Fragen zum Leben?
Wer gehört zu meinem Netz?

WeitBlick
Mach doch mal Pause, sag doch mal Stopp! Kein Handy! Kein Telefon! Schau in die Natur! Genieße das reale Leben in dieser wunderschönen realen Welt, ohne Strahlungen und Messenger!

AktionsBlick
Eine Minute Nichtstun - einfach still sein.

DurchBlick
Meine Verbindung zu Gott:
Habe ich den richtigen Sender eingestellt?
Bin ich auf Empfang?
Wie ist die Verbindung in meinen unterschiedlichen Lebenssituationen?
Mal mehr - mal weniger Beten = sprechen mit Gott!
Wann fühle ich mich ganz besonders verbunden mit Gott?
Seine Verbindung steht. Bei ihm gibt es keine Funklöcher! Seine Verbindungsbalken sind das Kreuz!
Störsender? Was? Wer?
Bei Gott brauche ich keine Notruf-Taste.
Ihm kann ich jederzeit alles mitteilen.

AktionsBlick
Ich überlege mir eine kurze Nachricht an Gott. Was möchte ich Gott schreiben, sagen, funken?

NotenWechsel
Ein Lied beschreibt es, wie Gott uns trägt und hält: „Schaut nicht hinauf, der Herr ist hier bei uns!

HimmelBlick
Herr, unser Gott, gib uns jeden Tag aufs Neue die Kraft und den Mut, dort zu handeln, wo es nötig ist, aber auch dort zu schweigen, wo es angebracht ist. Hilf uns, dem ständigen Druck, etwas von sich geben zu müssen, zu widerstehen. Lass uns beim ersten Strahl der Sonne am Morgen an traurige Menschen denken und sie deiner Obhut anvertrauen. Möge unser erstes Wort aus unserem Mund einem Menschen Freude und ihn vielleicht zum Lachen bringen.
Segen liegt auf uns allen! Wunderbar!

06. Kinderspielplatz Wingertstraße: Von Freiheit und Abenteuer

AnBlick
Ich schaue mich um! Was sehe ich? Was entdecke ich?

EinBlick
Es ist ein Platz für Kinder, Eltern, Omas und Opas und allen, denen Kinder wichtig sind. Vordergründig sieht jeder Spielgeräte, eine Wiese, Bäume, Landschaft und Häuser. Und es steckt viel mehr darin.

BlickWechsel
Der Spielplatz atmet Freiheit, Spielen ohne Grenzen, Offenheit, Zeit, Ausprobieren, neue Freundschaften …
Die Spielplatzgeräte beeindrucken die Kinder. Auf ihnen haben sie Spaß und erleben Fröhlichkeit und spüren die eigenen Stärken und Grenzen. Sie spüren Lebendigkeit und Vertrauen.
Beim näheren Hinschauen sagen die Spielgeräte auch mir etwas! Sie sprechen zu mir.
Welches Spielgerät hat mir als Kind am besten gefallen?
Ich lass mir von meinem Lieblingsspielgerät etwas erzählen:
Ich bin die Schaukel: mit mir kannst du spüren, dass dein Leben im Auf und Ab gehalten wird; je mehr Schwung du hast, desto höher kommst du; es geht immer auch wieder runter; dem Himmel entgegen und auf den Boden der Tatsachen zurück; zwischen Himmel und Erde - so ist Leben.

Als Rutsche erzähle ich dir vom Schwung ins Leben. Es ist mühsam hochzusteigen, aber ohne Fleiß kein Preis. Alle Mühe wird entlohnt: oben stehen, sich entscheiden können, wieder zurück oder nach unten rutschen, allein oder mit anderen, und dann dieses wunderbare Gefühl von Leichtigkeit und Schwung spüren, von Lebendigkeit und dem Gefühl, dass dich nichts aufhalten kann. Und: ankommen am Boden, auf dem Boden der Tatsachen, aber glücklich und voller Kraft.

Seilbahn ich verbinde die Enden - Start und Ziel. Dazwischen: schweben, baumeln, taumeln, stehenbleiben, gerüttelt werden, auf Hindernisse stoßen … - alles kann passieren. Ausprobieren das Beinahe-Gefühl des Fliegens, der Schwerelosigkeit. Alles Schwere unter sich lassen und darüber hinweggleiten.

Mit mir als Wippe geht dein Leben hoch und runter, auf und ab; bei zu viel Schwung landest du hart - ganz hart auf dem Boden (der Tatsachen). Ein Aufschlag mit Folgen. Du steigst ab und aus. Du bist nicht mehr dabei oder du probierst es nochmal. Jetzt weicher, sanfter, nicht mit so viel Kraft, mehr mit Ausgleich und auch auf den anderen achtend. Dein Gegenüber ist Teil des Auf und Ab. Nur gemeinsam wird es gelingen - das Leben zu genießen im Rauf und Runter, Hoch und Nieder. Und etwas Starkes hält euch zusammen - mein Balken, der euch verbindet.

Sandkasten Ich bin ein geschützter Ort. In mir kannst du weich und bequem sitzen. Jeder kann seine Kreativität spüren und alles Mögliche ausprobieren. Der Sand rieselt wie das Leben durch die Finger. Ich erinnere auch an den Sand im Getriebe und an den Ausdruck „Sand in die Augen streuen“. In mir lernst du also sehr viel über dein Leben, z.B. vieles hinterlässt Spuren; ich bin mal fein, mal grob; bei mir lässt es sich gut ruhen; ich bin weich und trage dennoch. Finde weitere Gedanken!

WeitBlick
Im Blick auf die eigene Lebensreise sind viele Abenteuer möglich; die Wege stehen offen.
Sich treiben lassen und nicht so viel nachdenken.
Einfach da sein - hier und jetzt leben.
Die eigenen Möglichkeiten sehen.
Die eigenen Begabungen und auch Grenzen ernst nehmen.
Mit Fantasie und Mut die nächsten Schritte gehen -
Mein Leben ist ein Abenteuer.
Impulse zum Nachdenken
Welche Dinge brauche ich für das Abenteuer meines Lebens?
Was möchte ich gerne schon immer tun, aber traue mich nicht?
Wer soll mich begleiten im Abenteuer meines Lebens?
Wo sind meine Grenzen?

Mein bisher größtes Abenteuer war …

HimmelBlick
Vater, sei bei uns, wenn wir uns in’s Abenteuer Leben wagen. Wenn wir Halt suchen, lass ihn uns finden. Wenn wir allein sind, schenke uns Begleiter. Lass uns auch für andere zum Halt und zu Gefährten werden. Schenke uns dazu deinen Segen. Amen.

GedankenWechsel
Ich glaubte, es wäre ein Abenteuer, aber in Wirklichkeit war es das Leben. (Joseph Conrad, Schriftsteller)

07. Eichhügel und Hochbehälter: Weite im Blick

AnBlick und EinBlick
Am höchsten Punkt angekommen!
Was spüre ich?
Wie geht es mir jetzt?
Ich genieße den weiten Blick!
Was entdecke ich?
Ich schaue aber auch auf das, was nahe ist!

BlickWechsel - Perspektivenwechsel
Nah und fern - ich halte meine Hände wie Scheuklappen an die Augen und blicke in die nähere Umgebung. Ich „zoome“ allmählich in die Weite.
Nah und fern - ich halte meine Hände in einem weiten Objektiv und nehme die Ferne wahr, zoome immer näher. Ich lasse den Blick schweifen.
Was entdecke ich bei diesen unterschiedlichen Einstellungen? Der Foto-Blick bringt Neues zutage.
Der Weitblick lässt weit blicken, aber auch Details verschwinden.

GedankenWechsel
Gedanken „Auf dem Berg“
Gipfelerlebnisse in meinem Leben überlegen. Es geht nicht immer höher, schneller, weiter!
Hier und jetzt da sein, den Augenblick genießen, die Menschen, die mit mir unterwegs sind, wahrnehmen.
Respekt und Achtung vor Gottes wunderbaren Welt…
Freiheit erfahren - Gott erfahren.
Berge machen mir bewusst, wie klein und vergänglich ich bin. Wie klein bin ich, und wie groß ist Gott?

 

HimmelBlick
Oben angekommen, möchte ich freien Blick auf das Leben - ohne Hindernisse und ohne Einschränkungen, einfach so.

Auf dem Berg angekommen will ich Stand finden, mich nicht in Versuchung führen lassen, stürmischen Zeiten trotzen und mir und meinen Entscheidungen treu bleiben.

Oben werde ich selig gepriesen. Ich darf glücklich sein, weil einer mit mir geht, der das Leben kennt und es selbst gelebt hat - bis ins Letzte - ausgekostet. Es hat das Leben gekostet für das ewige Leben - den Gipfel - der Gott selbst ist.

WeitBlick
Was waren Bergerfahrungen in meinem Leben?

08. Weinberg: Das Leben kosten

AnBlick
Ich stehe am Weinberg zwischen den Häusern und sehe wunderbare Rebstöcke am steilen Hang. Ackerboden mit besonderer Struktur, Pfosten und Drähte, die die Rebzweige stützen und halten. Rebzweige - festgebunden, um wachsen zu können Reben - beschnitten und voller Kraft. Wildkräuter, die sich Platz suchen. Sonne, Wind und Regen, die den Weinberg gedeihen lassen. Menschen, die den Weinberg pflegen. Pflege der Rebzweige, des Bodens, … Menschen, die aus dem Saft der Trauben Wein kreieren. Menschen, die den Wein trinken und genießen. Gott, der auf jede Rebe schaut.

BlickWechsel
Der Weinberg steht für Gottes Schöpfung, für Heimat und für Genuss.
Ich denke an Jesus und die Hochzeit zu Kana. Wasser wird in Wein verwandelt. Jesus lässt meine Feste nicht scheitern. Er führt mich zur Fülle des Lebens. Er sagt: „Genieße dein Leben! Verkoste, was der Himmel/Gott dir bietet! Lass es dir schmecken! Im Essen ist Leben, das Gott dir schenkt!“
Ich bin reich, weil ich jeden Tag essen kann, was ich will, weil ich in die Schule gehe und lernen kann, weil ich Arbeit habe, weil ich mit meinen Händen Gutes tun kann.
Ich übernehme Verantwortung - als Christ - für diese Welt, die Schöpfung zu bewahren.

 

NotenWechsel
Lied: „Laudato si“

AktionsWechsel
Ich lasse mir gedanklich einen Schluck guten Weines oder eine andere Köstlichkeit auf der Zunge zergehen

HimmelBlick
Wir preisen dich, Vater, mit allen Geschöpfen, die aus deiner machtvollen Hand hervorgegangen sind. Dein sind sie und erfüllt von deiner Gegenwart und Zärtlichkeit.
Gelobt seist du.
Gott der Liebe, zeige uns unseren Platz in dieser Welt als Werkzeuge deiner Liebe zu allen Wesen dieser Erde, denn keines von ihnen wird von dir vergessen.
Erleuchte, die Macht und Reichtum besitzen, damit sie sich hüten vor der Sünde der Gleichgültigkeit, das Gemeinwohl lieben, die Schwachen fördern und für diese Welt sorgen, die wir bewohnen.
Herr, ergreife uns mit deiner Macht und deinem Licht, um alles Leben zu schützen, um eine bessere Zukunft vorzubereiten, damit dein Reich komme, das Reich der Gerechtigkeit, des Friedens, der Liebe und der Schönheit. Amen

(Geistliches Gebet aus „Enzyklika Laudato Si“ von Papst Franziskus, Rom, 24. Mai 2015)

09. Nach dem Weinberg - Weg nach unten: Es geht abwärts

AnBlick
Ich schaue zurück auf den bisherigen Weg.
Ich schaue nach vorne. Es geht abwärts.

BlickWechsel
Der Weg bergab steht für alle Wege, die in meinem eigenen Leben nach unten führten. Was fällt mir dazu ein? Der Weg bergab macht sichtbar, dass es auch Durststrecken im Leben gibt; nichts geht weiter; … . an was denke ich dabei? Auf dem Weg nach unten steckt die Gefahr, zu schnell zu werden und bremsen zu müssen. Ich kann aber auch versuchen, die Schnelligkeit auszukosten.
Der Weg nach unten geht ohne viel Aufwand; es ist leicht, sich bergab zu bewegen. Der Weg bergab fordert aber auch Achtsamkeit. Leicht kann mich Geröll ins Straucheln bringen. Nach unten gehen heißt: den Ausgleich spüren für bergauf. Der Weg nach unten ist notwendig. Nur in Himmelshöhen schweben lässt den Bodenkontakt verlieren.

HimmelBlick
In den biblischen Erzählungen von Jesus erleben Menschen unterwegs mit ihm immer wieder Höhenflüge. Sie werden herausgeholt aus ihrem Alltag, aus Krankheit und Isolation. Da erleben drei Jünger hoch oben am Berg die Fülle des Lebens, die ihnen in Jesus geschenkt ist  (Mt 17, 1–9; Mk 9, 2–10; Lk 9, 28–36). Das steht der Mann von der Bahre auf und ist geheilt (Mt 8,14-17; Lk 4,31-44). Da wird der Knecht des Hauptmanns geheilt (Lk 7, 1-10).

 

Es gibt die Hoch-Zeiten des Lebens. Ich spüre Zeiten, in denen das Glück so greifbar nahe ist. Danach geht es immer in den Alltag zurück, nach unten. Ich gehe dahin, wo ich lebe, zu den Menschen, die mich brauchen. Und dort bewährt sich, was ich als glücklicher Mensch erfahren habe und woran mein Glück hängt.

AktionsWechsel
Einladung: Im eigenen Tempo nach unten gehen; unterwegs ausprobieren, wie es sich anfühlt, schneller und langsamer zu gehen; abwärts mit unterschiedlichem Tempo, an der Hand eines anderen gehen oder frei und ungebunden.

10. Tiefer Brunnen: Licht am Ende des Tunnels

AnBlick
Den Brunnen betrachten - von außen und innen

EinBlick
Wenn ich in den Brunnen schaue, sehe ich Dunkelheit. Ich denke an düstere aussichtslose Situationen.

AktionsBlick
Es gibt ein Licht am Ende des Tunnels → Licht einschalten.

HimmelBlick
Wer nur auf den Untergang schaut, sieht nur das Dunkle und seine Bedrohung.
Wer Vertrauen hat in die Zukunft, in Gott, kann hinter allem Schweren noch Neues, anderes, ein Licht entdecken - manchmal klein und unscheinbar und kaum zu glauben.
Selbst im Sterben erwarten wir die Auferstehung, den Aufstand des Lebens gegen alles Dunkle und alle Hoffnungslosigkeit.
Jesus ist uns vorausgegangen.
Er lebt.
Er leuchtet uns.

NotenWechsel
Lied: „Mache dich auf und werde licht“

 

HimmelBlick
Manchmal spüre ich ein Stückchen Himmel über mir.
Es tut gut, wenn ich so empfinden kann.
Gott zeigt uns BlickWechsel, die über uns hinausgehen.
Es gibt noch viel mehr, als ich je erahnen kann.
Immer und überall bin ich in Gottes Hand - tief unten oder ganz oben, mitten drinnen oder außen.
Auf meiner Suche nach mir selbst will ich alles geben und immer „in“ sein, doch führt das zum Ziel?
Gott ist immer da. Er erhört mich und kennt jeden Gedanken, noch bevor ich ihn denke. Er hält zu mir - immer und ewig. „Du kannst nicht tiefer fallen als in Gottes Hand“

DurchBlick
Leben besteht aus vielen Gegensätzen in ganz vielen Nuancen. Wenn ich genau hinschaue, entdecke ich die zwei Seiten einer Medaille. Niemand lebt nur auf der Sonnenseite - auch wenn es manchmal so scheint. Das gilt auch für den Glauben. Zweifel sind berechtigt, ja vielleicht sogar notwendig.

NotenWechsel
Von den vielen Gegensätzen des Lebens erzählt das Lied „Leben ohne Schatten“

AktionsWechsel
Welche Gegensätze finde ich in Bezug auf mein Leben?

Ich danke dir Gott für das, was du mir gibst. Ich danke dir Gott, weil du immer liebst.

11. Kirche: BlickWechsel

AnBlick
Die Kirche wahrnehmen - in ihrer ganzen Größe als Mittelpunkt der Gemeinde

EinBlick
Angekommen, am Ziel und am Beginn, Anfang und Ende, in Gottes Hand geborgen, zuhause bei Gott, Glanz des Gotteshauses, Größe und Heiligkeit spüren, einfach nur da sein, sitzen oder stehen.

DurchBlick
Ich war an vielen heiligen Orten. Ich habe Gottes Gegenwart gespürt - er war bei mir am Bach, auf dem Berg, am Spielplatz….
Wie geht es mir jetzt?
Was brauche ich jetzt?
Wonach ist mir zumute?

HimmelBlick
Du, guter Gott bist immer bei mir, besonders wenn ich bete, wie Jesus es gelehrt hat: Vater unser …
Gott, du bist da, auch wenn wir dich nicht sehen.
Du lässt dich finden in allem.
Du sprichst zu uns in allem, was wir sehen, hören, riechen, sagen …
Mit allen Sinnen dich wahrnehmen ist ein Geschenk.
Du lebst in uns und mit uns, durch uns und für uns.
Bleibe bei uns - in jedem und in dieser Welt.
Durch uns bist du da -
bei den Menschen und
bei der gesamten Schöpfung
in dieser Welt.

NotenWechsel
„Meine Zeit steht in deinen Händen“

SichtWechsel
Mit der Zeit kurzsichtig geworden.
Gewöhnt an eine Welt mit freundlichen Konturen.
 
„Es fehlt an Schärfe!“ sagt der Arzt und verordnet eine neue Brille.
 
Gleitsichtgläser! Perspektivenwechsel. Eine völlig neue Sicht.
 
Ganz neu sehen lernen. Die vertraute Welt gerät ins Wanken. Ich wanke mit.
 
Ganz neu sehen lernen? Neu bewerten, was ich sehe?
Neue Weitsichten, Einsichten, Ansichten?

Durchblick bekommen? Ganz einfach! Öfter mal die Brille wechseln!
 © Gisela Baltes

WeitBlick
Mein eigener Weg
Er geht aufwärts, es gibt Durststrecken und Höhenflüge,
Strecken, auf denen ich abbiegen muss, Pfade, zu denen ich zurückkehre. Egal, wo ich mich gerade befinde.
Gott ist bei mir.

Auf welcher Wegstrecke meines Lebensweges bin ich aktuell unterwegs?

Öfter mal einen BlickWechsel wagen - wieder hier an diesem Ort, auf einem anderen unserer BlickWechsel Besinnungswege und/oder auf deinem ganz persönlichen Lebensweg.

Sei gesegnet!

© Pfarreiengemeinschaft Theres | Pfarramt Obertheres | Bundesstraße 17 · 97531 Obertheres

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